Liebe Patientinnen und Patienten,
die überschaubaren Infektionszahlen sowie die belastbare Durchimpfung und "Durchseuchung" der Bevölkerung erlauben es uns derzeit alle diagnostischen und therapeutischen Verfahren wie gewohnt, d.h. unabhängig Impf-/Genesenenstatus bzw. Test anzubieten. Grundsätzlich ist es natürlich immer sinnvoll die Notwendigkeit einer Routinediagnostik im Falle einer akuten Erkältungserkrankung zu überdenken. B.a.w. gilt allerdings noch die FFP-2-Maskenpflicht für Patienten und Beschäftigte in unserer Praxis.
Wenn Sie mehr über die Sinnhaftigkeit, die Vorbereitung und den Ablauf einer Darmspiegelung wissen wollen, werden Sie hier fündig (mit freundlicher Genehmigung des Berufsverbandes niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e.V.)
Vorbereitung zur Darmspiegelung mit Plenvu – Einnahmeanleitung
Plenvu besteht aus Dosis 1 (1 Beutel) und Dosis 2 (2 Beutel).
In Wasser aufgelöst, spült es Ihren Darm sauber, wenn Sie sich an die folgende Anleitung halten.
Abführ-Schema 1 bei Termin zwischen 7.00 und 10.00 Uhr
- Dosis 1 zwischen 16.00 und 17.00 trinken. Die Dosis 1 in 0,5 l Wasser auflösen und umrühren bis
die Flüssigkeit nahezu klar ist. Danach weiterhin viel trinken, mind.1 Liter klare Flüssigkeit.
- Dosis 2 zwischen 19.00 und 19.30 trinken. Mischen Sie Dosis 2 (Beutel A und B zusammen )
in einem Gefäß mit 0,5 l Wasser, umrühren bis die Flüssigkeit nahezu klar ist. Danach weiterhin viel
trinken, mind. noch 1,0 l.
Abführ-Schema 2 bei Terminen ab 10.00 Uhr
- Dosis 1 zwischen 16.00 und 17.00 trinken. Die Dosis 1 in 0,5 l Wasser auflösen und umrühren bis
die Flüssigkeit nahezu klar ist. Danach weiterhin viel trinken, mind. 1,0 l.
- Dosis 2 sollten Sie 4 Stunden vor Ihrem Termin trinken. Mischen Sie Dosis 2 (Beutel A und B zusammen )
in einem Gefäß mit 0,5 l Wasser, umrühren bis die Flüssigkeit nahezu klar ist. Danach weiterhin viel
trinken, mind. noch 1,0 l.
Vorbereitung zur Darmspiegelung mit Endofalk – Einnahmeanleitung
Die Vorbereitung wird mit 3 Beuteln Endofalk und 3 Tabletten Laxans durchgeführt.
In Wasser aufgelöst, spült Endofalk Ihren Darm sauber, wenn Sie sich an folgende Anleitung halten.
Abführ-Schema 1 bei Termin zwischen 7.00 und 10.30 Uhr
Am Tag vor der Untersuchung
- Leichtes Frühstück am Morgen, dann nichts mehr essen
- um 12.00 die 3 Abführtabletten einnehmen
- um 13.00 den 1. Beutel Endofalk in 500 ml Wasser auflösen und zügig trinken, zusätzlich ca. 1,5 l trinken
- um 16.00 den 2. Beutel Endofalk in 500 ml Wasser auflösen und zügig trinken, zusätzlich ca. 1.5 l trinken
- um 19.00 den 3. Beutel Endofalk in 500 ml Wasser auflösen und zügig trinken, zusätzlich ca. 1,5 l trinken
Am Untersuchungstag 3 Stunden vor der Untersuchung nichts mehr trinken
Abführ-Schema 2 bei Termin ab 10.30 Uhr
Am Tag vor der Untersuchung
- Frühstück und leichtes Mittagessen, dann nichts mehr essen
- um 15.00 die 3 Abführtabletten einnehmen
- um 16.00 den 1. Beutel Endofalk in 500 ml Wasser auflösen und zügig trinken, zusätzlich ca. 1,5 l trinken
- um 19.00 den 2. Beutel Endofalk in 500 ml Wasser auflösen und zügig trinken, zusätzlich ca. 1.5 l trinken
Am Untersuchungstag
- um 6.30 den 3. Beutel Endofalk in 500 ml Wasser auflösen und zügig trinken, zusätzlich ca. 1,5 l trinken
- 3 Stunden vor der Untersuchung nichts mehr trinken
Bitte beachten:
3 Tage vor der Untersuchung keine Lebensmittel essen, die Körnern oder Kerne enthalten (z.B. Vollkornbrot, Tomaten, Müsli, Kiwi, Trauben etc). Keine Hülsenfrüchte, schalenreiche Rohkost, fettreiche Kost. Empfehlenswert: Weißbrot, Gemüse, Joghurt, Eier, Nudeln, Kartoffeln, Reis, fettarme Wurst u. Käse.
Erlaubt sind klare und helle Getränke (alles was nicht dunkel, trüb oder rot ist), z.B. helle Tees, Mineralwasser, klare Brühe, Fruchtsaft, isotonischer Sportgetränke etc. Süßen ist erlaubt. Milch, rote Säfte und Alkohol müssen unbedingt vermieden werden.
Sie können sie bis 3 h vor dem Untersuchungstermin Ihre Medikamente mit einem kleinen Schluck Wasser einnehmen. Es sei denn, Sie wurden im Vorgespräch explizit darauf hingewiesen bestimmte Medikamente einen oder mehrere Tage zu pausieren. Im Falle einer Untersuchung am frühen Morgen nehmen Sie Ihre Medikamente nach der Untersuchung.
(Milch- / Fruchtzuckerverträglichkeit)
Die Therapie der Laktoseintoleranz fußt auf drei Säulen:
Diät – laktosearme Ernährung! Geringe Restmengen von Laktose werden meist gut vertragen. Eine laktosefreie Ernährung ist in der Regel nicht notwendig. Eine Orientierung über laktosearme und laktosereiche Lebensmittel finden Sie hier auf unserer Speisekarte. Diese dient als Orientierung, die individuell wirksame Diät müssen sie selbst herausfinden. Eine Verbesserung der Verträglichkeit kann durch Genuss kalter und fettreicher Speisen erreicht werden.
Deshalb ist es ratsam, die individuelle Laktosetoleranz auszutesten: Beginnen Sie 2-3 Wochen mit einer laktosefreien Diät und bauen Sie dann nach und nach Nahrungsmittel aus den Folgekategorien ein. Beginnen Sie mit kleinen Mengen, die mit der Zeit gesteigert werden
Symptomkontrolle durch zusätzliche Einnahme von Laktase – hier müssen Sie die individuell wirksame Dosierung herausfinden. Erwarten Sie von Laktase nicht, dass die Symptome völlig verschwinden. Es handelt sich lediglich um ein Mittel zur Linderung der Beschwerden.
Evtl. zusätzliche Einahme von Calcium zur Vorbeugung von Osteoporose. In der Regel werden weiterverarbeitete Milchprodukte (reifer Käse, Joghurt) gut vertragen, sodass eine ausreichende Calciumversorgung für den Knochenstoffwechsel gewährleistet ist. Sollte dies bei Ihnen nicht der Fall sein oder liegen andere Unverträglichkeiten vor, kann eine zusätzliche Calciumeinnahme Sinn machen. Ihr Arzt wird Sie diesbezüglich beraten.
Ihr Arzt hat Sie mit der Diagnose Reizdarmsyndrom konfrontiert. Dabei handelt es sich um eine prinzipiell gutartige Erkrankung, die weltweit 10-15% der Bevölkerung betrifft. Eine Verkürzung der Lebensdauer oder ein Organschaden ist prinzipiell nicht zu erwarten. Das Wissen um das Krankheitsbild nimmt täglich zu, eine medikamentöse, wissenschaftlich fundierte Therapie gibt jedoch nicht und ist auch für die nächste Zeit nicht zu erwarten.
Unter einem Reizdarmsyndrom versteht man darmbezogene Beschwerden > 3 Monate die i.d.R. mit Veränderungen der Stuhlgewohnheiten einhergehen und die Lebensqualität des Betroffenen einschränken. Diagnosevoraussetzung ist der Ausschluß anderer, mit der Symptomatik in Einklang zu bringender Erkrankungen. Dies erfordert u.U. eine intensive Diagnostik einschließlich Ultraschall, Labordiagnostik, Endoskopie und Funktionsdiagnostik. Dem Reizdarmsyndrom zugrunde liegen Störungen der Darmempfindlichkeit, Darmbeweglichkeit und - Durchlässigkeit sowie Veränderungen in der biochemischen und neuronalen Kommunikation des Darmes mit anderen Organen, insbesondere mit dem zentralen Nervensystem und Immunsystem.
Auslöser können Antibiotikatherapien, Infekte des Magen-Darm-Traktes, emotionaler Stress und Ernährungsfaktoren u.a. sein. Daraus leiten sich in Ermangelung o.g. medikamentöser Therapie folgende allgemeine Verhaltens- und Ernährungsempfehlungen ab:
Zuvorderst muß betont werden, daß es eine allgemeingültige Diät zur Verhinderung oder Behandlung des Reizdarmsyndroms nicht gibt. Gleichwohl berichten viele Patienten über Ernährungsfaktoren als Beschwerdeauslöser. In diesem Fall sollte am Anfang das Führen eines Ernährungs-Symptom-Tagebuches stehen. Hier werden zeitlich befristet (8-12 Wochen) die konsumierten Lebensmittel, das seelische Befinden und die Symptome für jeden Tag gesondert notiert. So kann eine Verbindung zwischen definierten Lebensmitteln, anderen Auslösern und belastenden Symptomen herausgearbeitet werden. Eine daraus abgeleitete Vermeidungsdiät sollte nur dann fortgeführt werden wenn eindeutig Wirksamkeit zu beobachten ist.
Auch das Essverhalten spielt ein Rolle als Auslöser von Symptomen, da die Beweglichkeit des Magen-Darm-Traktes durch Nahrungsaufnahme und Nüchternheit reguliert wird. Kurze Abstände zwischen den Mahlzeiten oder voluminöse Mahlzeiten können daher direkt Beschwerden verursachen. Ein empfehlenswertes Essverhalten sieht daher gutes Kauen, ausreichend Ruhe beim Essen, drei geregelte Hauptmahlzeiten und allenfalls ein bis zwei kleine Zwischenmahlzeiten vor. 1,5 -2,5l Flüssigkeitsaufnahme pro Tag ist nicht nur im Hinblick auf Reizdarmbeschwerden sinnvoll sondern der allgemeinen Gesundheit förderlich. Bezüglich des Genusses von Alkohol, Koffein, scharfen Gewürzen und Fetten gibt es widersprüchliche Daten. Gegen eine mässigen Konsum dieser Nahrungsbestandteile spricht wahrscheinlich nichts, es sei denn im Ernährungs-Symptom-Tagebuch lassen sich andere Schlussfolgerungen ziehen.
Über Botenstoffe ist der Darm mit den meisten anderen Organen verbunden. Es gibt mehrere klinische Studien, die belegen, daß regelmäßige körperliche Aktivität v.a. Blähungen und Verstopfungsbeschwerden günstig beeinflusst. Yoga, Spazierengehen, Fahrradfahren und Schwimmen (z.B. 3x30 Minuten) erscheinen hierbei gut geeignet.
Die Zufuhr zusätzlicher Ballaststoffe ist V.a. bei Verstopfungsbeschwerden sinnvoll, kann aber auch bei anderen darmbezogenen Beschwerden erwogen werden. Hier sollte darauf geachtet werden, daß wasserlösliche Ballaststoffe wie Flohsamenschalen zum Einsatz kommen.
Sollte diese Maßnahmen die Symptome / den Leidensdruck nicht ausreichend kontrollieren, kann es sein, daß Ihnen Ihr Arzt spezielle diätetische Maßnahmen (s.u.) empfiehlt.
Fodmap-Diät bei Reizdarmsyndrom
Über die durch Atemteste meßbaren Unverträglichkeiten von Lactose und Fruktose hinaus können weitere Nahrungsbestandteile Symptome im Magen-Darm-Trakt auslösen. Sie finden sich nicht nur in weiterverarbeiteten, sondern auch in natürlichen Lebensmitteln. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um verschiedene Zuckerarten und Süßstoffe.
Diese werden vom Dünndarm schlecht aufgenommen und gelangen so in den Dickdarm wo sie durch den Einfluss von Darmbakterien unter Bildung von Gas verstoffwechselt werden. Dadurch können Schmerzen, Blähungen und Durchfall entstehen. Hier ist ein Teilaspekt der Ursache der oft unbefriedigenden Diagnose „Reizdarmsyndrom“ zu sehen.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann es sein, dass aufgrund Ihrer Untersuchungsergebnisse Ihnen Ihr Arzt eine sogenannte FODMAP Diät empfohlen hat. Diese Abkürzung steht für Fermentierbare, Oligo-, Di-,Monosaccaride and Polyole. Die Umsetzung ist aufwändig und erfordert in der Regel eine Ernährungsberatung durch speziell geschulte Diätassistenten.
Hier finden Sie einige Hinweise zur Umsetzung einer solchen Diät. Die Anwendung sollte in keinem Fall einer strukturierten medizinischen Diagnostik vorausgehen:
Verstopfung ist häufig. Bis 15% der Bevölkerung, v.a. Frauen und ältere Menschen sind betroffen. Krankhafte Verstopfung ist ein relevantes Gesundheitsproblem und wirkt sich negativ auf die Lebensqualität aus. Allerdings führt eine Verstopfung in der Regel nicht zum Darmverschluß, ebensowenig zu einer Vergiftung des Körpers aufgrund nicht ausgeschiedener Abfallprodukte.
Die Häufigkeit der Darmentleerung ist individuell verschieden. Stuhlentleerungen zwischen 3x/Tag und 3x/Woche können als normal angesehen werden.
Eine chronische Verstopfung liegt vor , wenn mindestens 2 der folgenden Leitsymptome über mindestens 3 Monate bestehen:
Von der chronischen Verstopfung wird die kurzzeitige, akute Verstopfung bei sonst normalen Stuhlgewohnheiten unterschieden: Z.B. auf Reisen oder nach durchgemachten Durchfall-erkrankungen. Dies bedarf in der Regel keiner weiteren Diagnostik und Therapie. Stellen sich allerdings folgende Alarmsymptome ein, ist eine zeitnahe ärztliche Untersuchung unerläßlich:
Die Verdauung und Entleerung ist ein komplexer Vorgang. Dünndarm, Dickdarm, Enddarm sowie das Nervensystem sind daran beteiligt. Damit können anlagebedingte Störungen dieses Vorgangs, Darmerkrankungen aber auch Erkrankungen ausserhalb des Darmes (Z.B. Diabetes und Nervenerkrankungen) aber auch Medikamente zur chronischen Verstopfung führen. Weiter können die Lebens- und Arbeitsgewohnheiten einer geregelten Darmtätigkeit zuwiderlaufen, z.B. ballaststoffarme Ernährung, gewohnheitsmäßig zu knappe Trinkmengen, Bewegungsmangel, Aufschieben des Stuhlgangs trotz Stuhldrangs, Schichtarbeit und Streß.
Eine individuell abgestimmte ärztliche Diagnostik ist ratsam. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt! Folgende Allgemeinmaßnahmen sind immer sinnvoll, ersetzen jedoch nicht die ärztlich geleitete Diagnostik:
Bei ungenügender Wirkung der Allgemeinmaßnahmen, kann eine medikamentöse Therapie unter ärztlicher Anleitung sinnvoll sein.
Empfohlene konventionelle Abführmittel (Laxanzien)
Von folgenden Abführmittel wird abgeraten:
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